Fragen und Antworten

Hier finden Sie Informationen rund um die Verteilung, die Aufbewahrung und die Wirkung von Jodtabletten sowie zum richtigen Verhalten bei einem schweren Kernkraftwerkunfall.

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Verhalten im Ereignisfall

Im Ereignisfall alarmieren die Behörden die betroffene Bevölkerung über die Sirenen mit dem Zeichen allgemeiner Alarm. Dieser Alarm fordert Sie auf, Radio zu hören, die Anweisungen der Behörden zu befolgen und die Nachbarn zu informieren. Die Behörden informieren die Bevölkerung über Radio (und weitere Medien) und erteilen Anweisungen, wie sie sich verhalten soll.

Eine Einnahme der Jodtabletten ist nicht sofort notwendig. Die Radioaktivität wird flächendeckend gemessen und nur in denjenigen Gemeinden, in denen eine radioaktive Belastung zu erwarten ist, ordnen die Behörden die Einnahme der Tabletten an.

Weitere Hinweise zu Alarmfällen finden Sie hier.

Die in den Gemeinden im Umkreis von 50 km um ein schweizerisches Kernkraftwerk wohnhafte Bevölkerung wird im Rahmen des jährlichen Sirenenalarms dazu aufgefordert, die Verfügbarkeit ihrer Jodtabletten zu überprüfen. 

 

Die Behörden ordnen über Radio und weitere Medien Massnahmen an, um die Bevölkerung vor eventuell austretender Radioaktivität so gut wie möglich zu schützen.

Die wichtigste Massnahme ist, sich nicht im Freien aufzuhalten, sondern sich in Gebäude zu begeben, Fenster und Türen zu schliessen sowie alle Lüftungen abzuschalten. Damit wird verhindert, dass radioaktiv kontaminierte Luft ins Gebäude eindringen kann. In einer solchen Situation ist den Anweisungen der Behörden unbedingt Folge zu leisten.

Eine weitere angeordnete Massnahme kann sein, die Jodtabletten entweder bereitzustellen oder – in den Gemeinden mit erwarteter erhöhter radioaktiver Belastung – einzunehmen.

Der Schutz der Schilddrüse durch nicht-radioaktives Jod ist gegeben, wenn die Einnahme der Tabletten innerhalb weniger Stunden vor der Gefährdung durch radioaktives Jod erfolgt oder, falls dies nicht möglich ist, so schnell wie möglich innerhalb der ersten Stunden danach. Werden die Tabletten zu früh eingenommen, verlieren sie ihre Schutzwirkung. Deshalb ist es sehr wichtig, den Anweisungen der Behörden zu folgen und die Tabletten genau dann einzunehmen, wenn sie die Anweisung dazu geben. Die Einnahme von Jodtabletten schützt den Körper nicht vor den schädlichen Auswirkungen der anderen radioaktiven Elemente (z. B. Cäsium, Strontium), die bei einem schweren Kernkraftwerkunfall in die Umwelt gelangen können. Aus diesem Grund werden die Behörden neben der Einnahme von Jodtabletten immer auch andere Schutzmassnahmen anordnen, wie z. B. der Aufenthalt im Haus oder Keller oder die Evakuierung der betroffenen Bevölkerung.

Die Behörden ermitteln bei einem Austritt von Radioaktivität mit Hilfe verschiedener Messungen (Stärke der Strahlung, Windgeschwindigkeit, Windrichtung usw.), welche Gemeinden genau durch Radioaktivität gefährdet werden. Für diese Gemeinden ordnen sie entsprechende Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung an. Eine davon kann die Einnahme von Jodtabletten sein.

Im Ereignisfall wird durch die Behörden bekannt gegeben, welche Schutzmassnahmen zu treffen sind. Es gilt in jedem Fall das Radio anzuschalten oder andere Medien zu konsultieren und die behördlichen Anweisungen zu befolgen. In der Regel wird die betroffene Bevölkerung aufgefordert, sich in Gebäude zurückzuziehen und Fenster und Türen zu schliessen. Es wird ihr auch mitgeteilt, wie lange sie das Gebäude nicht verlassen darf bzw. wann sie dieses unter keinen Umständen verlassen sollte.

Nein, das ist nicht nötig. Jodtabletten werden im Umkreis von 50 Kilometern der Schweizer Kernkraftwerke auch an alle Betriebe und öffentlichen Einrichtungen abgegeben.